Die intensive Beschäftigung mit Zeitungen im Kindesalter hat nachhaltigen Einfluss auf die Leselust und Informationsfreude von Jugendlichen. Zu diesem Ergebnis ist jetzt eine neue Studie Heilbronner Wissenschaftler gekommen.
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Die Forscher haben darin erstmals in Deutschland längerfristige Effekte von medienpädagogischen Zeitungsprojekten in der Grundschule untersucht.
Projekt „Zeitung in der Grundschule“
„Achtklässler, die etwa fünf Jahre zuvor an dem Projekt ‚Zeitung in der Grundschule‘ (ZiG) der Heilbronne Stimme teilgenommen hatten, lesen später erheblich lieber Zeitung, interessieren sich für mehr Themen und sehen Zeitungen in einem positiveren Licht als Gleichaltrige ohne eine solche Erfahrung“, erläutert Professorin Nicola Marsden von der Hochschule Heilbronn, die Leiterin der Studie.
„Jugendliche, die in der Grundschule nicht an dem Projekt teilgenommen hatten, empfinden Zeitungen eher als Medium für ältere Menschen“, so Marsden weiter. Insgesamt gaben in der Studie 937 jugendliche Teilnehmer Auskunft über ihre aktuellen Medienpräferenzen, die vom Internet über die Spielekonsole bis hin zum Teenager-Magazin reichen.
Seit zehn Jahren Zeitungsprojekte für Kinder
„Medienpädagogische Zeitungsprojekte in weiterführenden Schulen gibt es in Deutschland seit über dreißig Jahren“, so Marsden weiter. „Ihre positive Wirkung auf die Zeitungslesesozialisation im Erwachsenenalter ist wissenschaftlich anerkannt. Zeitungsprojekte für Kinder in Grundschulen gibt es erst seit zehn Jahren.“
Positive Langzeiteffekte
Mit dieser jüngsten Studie der Hochschule Heilbronn, der Heilbronner Stimme und der Akademie für Information und Management stehe nun die erste Untersuchung längerfristiger Effekte zur Verfügung. Am Projekt „Zeitung in der Grundschule“ werden nach Angaben der Forscherin bis zum Ende des laufenden Schuljahres insgesamt 25.000 Schüler teilgenommen haben.
(idw – Hochschule Heilbronn, 01.02.2010 – DLO)