Sichtbarer Effekt: Auch die wichtigste „grüne Lunge“ unserer Erde leidet unter dem Klimawandel – sie kann nicht Schritt halten. Wie eine Studie zeigt, haben sich die Baumgemeinschaften des Amazonas-Regenwalds in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Doch diese Anpassung kann den Artenverlust nicht ausgleichen. So ist vor allem die Zahl der feuchtigkeitsliebenden Arten zurückgegangen – sie hinterlassen eine Lücke im Wald, die andere Spezies bisher nicht füllen können.
Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde und die Basis für die bedeutendste „grüne Lunge“ unserer Erde: den Amazonas-Regenwald. Rund sechs Millionen Quadratkilometer umfasst das einzigartige Mosaik aus Wald, Wasserflächen und Feuchtgebieten im Amazonasbecken – eine Landschaft, die bisher als wichtiger Puffer im Klimasystem diente.
Doch die globale Erwärmung geht auch am Amazonasgebiet nicht spurlos vorüber. So legen Studien beispielsweise nahe, dass es durch die Klimaveränderungen häufiger zu Extrem-Hochwassern kommt und als Folge vermehrt Methan freigesetzt wird. Einem anderen Effekt haben sich nun Forscher um Adriane Esquivel Muelbert von der University of Leeds gewidmet. Sie wollten wissen: Wie reagieren die unterschiedlichen Baumarten des Regenwalds auf den Klimawandel?
Unersetzbare Lücken
Im Rahmen einer Langzeitstudie untersuchten sie dafür hunderte einzelne Flächen im Wald und die dort wachsenden Bäume. Dabei zeigte sich: Seit den 1980er Jahren hat sich die Zusammensetzung des Amazonas-Regenwalds deutlich verändert. Besonders feuchtigkeitsliebende Baumspezies sterben demnach zunehmend ab. Vermutlich kommen sie schlecht mit den stärkeren Trockenperioden zurecht, die zuletzt ebenfalls häufiger geworden sind.