Dollys Klonschwestern im Gesundheitscheck: Geklonte Tiere altern offenbar doch nicht schneller als ihre normal gezeugten Artgenossen. Darauf deutet nun die Untersuchung von 13 betagten Klonschafen hin – darunter vier Klonschwestern des berühmten Klonschafs Dolly. Die Schafe waren genauso gesund wie gleichalte normale Schafe. Das Klonen führe demnach nicht per se zu einer vorzeitigen Alterung, so die Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“.
Vor fast genau 20 Jahren markierte das Klonschaf Dolly einen Meilenstein der Biotechnologie: Sie war das erste aus einer adulten Zelle geklonte Säugetier. Inzwischen haben Forscher mit ähnlichen Verfahren mehr als 20 Säugetierarten geklont, darunter Mäusen, Schweinen, Kühen, Hunde und sogar menschliche Embryonen – zumindest bis ins frühe Mehrzellstadium.
Sind Klone biologisch älter?
Eines allerdings sorgte schon bei Dolly für Besorgnis: Das Klonschaf entwickelte bereits mit fünf Jahren eine schwere Arthritis und musste mit sechseinhalb Jahren eingeschläfert werden. Angesichts einer normalen Lebenserwartung bei Schafen von zehn bis zwölf Jahren ist dies deutlich zu früh. Analysen ergaben zudem, dass die für die Zellalterung wichtigen Endstücke der Chromosomen, die Telomere, bei Dolly anormal verkürzt waren.
Aus diesen Befunden ergab sich die Befürchtung, dass das Reprogrammieren von Zellen deren molekulare Uhr möglicherweise nicht mit zurückstellt. Das aber könnte zur Folge haben, dass geklonte Lebewesen vorzeitig altern und altersbedingte Krankheiten entwickeln. Allerdings: „Das Altern von Klonen aus somatischen Zellkerntransfer ist bisher nie richtig untersucht worden“, sagt Studienleiter Kevin Sinclair von der University of Nottingham.