Schrecken des Urmeeres: Paläontologen haben in Australien das Fossil des größten bekannten Trilobiten dieser Region entdeckt. Der 500 Millionen Jahre alte Gliederfüßer war 30 Zentimeter lang und damit fast doppelt so groß wie andere Trilobiten dieser Zeit. Redlichia rex besaß zudem lange, furchteinflößende Stacheln an seinen Beinen, mit denen er seine Beute fing und zerquetschte, wie die Forscher berichten.
Trilobiten gehören zu den erfolgreichsten „Erfindungen “ der Natur. Mehr als 250 Millionen Jahre lang dominierten diese Gliederfüßer die Lebenswelt am Grund der Urzeit-Meere. Dennoch ist bisher nur wenig über die Lebensweise dieser Räuber und Aasfresser bekannt. Fossilfunde deuten aber darauf hin, dass die Trilobiten ausgeprägt sozial waren: Sie praktizierten Massenpaarungen und Massenhäutungen und bildeten bei der Migration offenbar säuberliche Reihen.
Größter Trilobit Australiens
Einen ungewöhnlich großen und wehrhaften Vertreter dieser urzeitlichen Gliederfüßer haben nun James Holmes von der University of Adelaide und seine Kollegen entdeckt. Die rund 500 Millionen Jahre alten Fossilien wurden bei Ausgrabungen auf Kangaroo Island gefunden, in einer für ihren Reichtum an Fossilien aus dem Kambrium bekannten Schieferformation. Die Trilobiten sind so gut konserviert, dass auch Details ihrer Antennen und Beine erhalten sind, wie die Forscher berichten.
Auffallend an den neuen Funden ist zum einen ihre Größe: Mit rund 30 Zentimetern Länge sind diese Trilobiten fast doppelt so groß wie die meisten ihrer Zeitgenossen – sie sind damit die größten bekannten Trilobiten Australiens, wie Holmes und sein Team erklären. Zum anderen aber besaßen diese Tiere auffallend kräftige Vorderbeine mit langen, zahnähnlichen Stacheln. Ähnlich ausgeprägte Beinstacheln kannte man bisher nur von Trilobitenfossilien aus China.