Bereit für den Außeneinsatz: Künstliche Photosynthese-Systeme, die Kohlendioxid aufnehmen und in Brennstoff umwandeln, funktionierten bisher nur im Labor. Nun haben Forscher jedoch eine Methode entwickelt, die solche künstlichen Blätter auch draußen nutzbar macht. Dank einer speziellen Membran können die Systeme das CO2 direkt aus der Luft ziehen. Die optimierten Blätter könnten künftig zum Beispiel im Kampf gegen den Klimawandel helfen, wie das Team berichtet.
Die Photosynthese ist ein geniales Patent der Natur: Bei diesem hochkomplexen Prozess wandeln Pflanzen mithilfe der Sonnenenergie Wasser und Kohlendioxid in Kohlenhydrate um. Was diese Organismen seit Jahrmillionen wie selbstverständlich praktizieren, versuchen Forscher inzwischen nachzuahmen: Sie arbeiten an der Entwicklung von „künstlichen Blättern“ – menschengemachten Systemen zur Photosynthese.
Ließe sich der Luft Kohlendioxid entziehen und in Brennstoffe umwandeln, stünde nicht nur eine neue Methode zur Energiegewinnung zur Verfügung. Auch dem fortschreitenden Klimawandel könnte auf diese Weise entgegengewirkt werden. Bisher hapert es allerdings noch an der Umsetzung solcher Ideen.
Membran als Ionenaustauscher
„Selbst die neuesten künstlichen Blätter funktionieren nur im Labor – denn sie nutzen reines Kohlendioxid aus Druckbehältern. Um die Systeme erfolgreich in der realen Welt zu implementieren, müssten sie jedoch in der Lage sein, CO2 aus Stoffgemischen wie Luft oder Rauchgas zu ziehen“, sagt Meenesh Singh von der University of Illinois in Chicago. Dazu fehlen ihnen jedoch Komponenten wie die Spaltöffnungen natürlicher Blätter, die den Gasaustausch der Pflanze mit der Umgebungsluft regulieren.