Frauen gelten als das Geschlecht, das besser zuhören kann. Doch wenn es darum geht, die Stimme des Gegenübers aus einem Wust von Stimmen herauszufiltern, sind Männer ihnen überlegen. Das enthüllt jetzt ein in „Cortex“ veröffentlichtes Experiment deutscher Hirnforscher. Ihrer Ansicht nach liegt der Grund dafür möglicherweise in unterschiedlichen evolutionären Anforderungen an die beiden Geschlechter.
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Auf einer Party sind zahlreiche Stimmen aus unterschiedlichen Richtungen gleichzeitig zu hören. Konzentrieren möchten wir uns in einer Gesprächssituation aber nur auf eine Stimme, nämlich die unseres Gegenübers. Hierzu müssen wir uns auf genau diese eine Stimme konzentrieren und
gleichzeitig alle anderen Stimmen und Geräuschquellen unterdrücken. Dies stellt eine hohe Anforderung an unser Aufmerksamkeitssystem. Frauen gelten gemeinhin als die besseren Zuhörer, aber stimmt dies auch für diese Situation? Diese Frage haben jetzt Wissenschaftler der Neurologischen Klinik und des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung (HIH) am Universitätsklinikum Tübingen am Beispiel des bekannten „Cocktailpartyphänomens“ untersucht.