Stimmt es also doch? Männer scheinen tatsächlich die besseren „Pfadfinder“ zu sein. Denn sie bewegen sich effizienter durch ihnen grundsätzlich bekannte Umgebungen und erreichen ihr Ziel dadurch deutlich schneller, wie ein Experiment belegt. Demnach nehmen die Herren der Schöpfung häufiger sinnvolle Abkürzungen. Frauen folgen dagegen eher einmal eingeprägten Routen und neigen außerdem dazu, umher zu wandern.
Typisch Mann, typisch Frau: Klischees über die Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es viele – und in manchen steckt tatsächlich ein wahrer Kern. Zwar ist „das“ männliche oder weibliche Gehirn ein Mythos. Trotzdem scheinen sich Frauen in manchen Situationen anders zu verhalten und auch anders zu denken als Männer.
So reagieren die Geschlechter nachweislich unterschiedlich auf Stress und negative Gefühle. Männer sind zudem offenbar tendenziell narzisstischer und Frauen großzügiger als das andere Geschlecht. Und auch für eines der gängigsten Vorurteile gibt es zumindest Hinweise: Die Damen sind den Herren in Sachen räumliches Vorstellungs- und Orientierungsvermögen unterlegen.
Orientierung im Labyrinth
Doch wie belastbar ist diese Erkenntnis wirklich? Das haben sich nun Alexander Boone von der University of California in Santa Barbara und seine Kollegen gefragt – und die Orientierungskompetenz der Geschlechter experimentell auf die Probe gestellt. Dafür luden die Forscher 68 Probanden zum Test ein. Diese sollten sich zunächst mit dem Grundriss eines Labyrinths auf einem Computerbildschirm vertraut machen. Anschließend galt es, sich von unterschiedlichen Startpunkten durch dieses Wegenetz hindurch zu navigieren und ein vorgegebenes Ziel zu erreichen.