Proteine werden oft von ihrem Herstellungsort in der Zelle über größere Distanzen an ihren späteren Wirkungsort transportiert. Eine Sonderbehandlung genießen dabei jedoch die Eiweiße, die später in Peroxisomen, bestimmten Zellorganellen, tätig werden: Anders als andere Proteine werden sie fix und fertig in gefaltetem und damit funktionsfähigem Zustand befördert. Wie dieser Transportprozess genau funktioniert, haben Bochumer Forscher jetzt im Fachjournal „Traffic“ enthüllt.
Proteine müssen von ihrem Herstellungsort bis zu ihrem Zielort innerhalb einer Zelle oft größere Distanzen und nicht selten sogar mechanische Barrieren wie Lipidmembranen überwinden. Fehlsortierungen von Proteinen führen häufig zum Funktionsverlust ganzer Zellorganellen, und häufig sogar zum Ausbruch von Krankheiten.
Mittlerweile sind zahlreiche Transportwege für Eiweiße bekannt. Dabei werden die Proteine in einem ungefalteten, das heißt inaktiven Zustand an ihr Zielorganell befördert – erst die Faltung des Proteins bestimmt seine Funktion. Am Ziel angelangt, werden sie von einem spezifischen Rezeptor erkannt und in das Zielorganell aufgenommen. Erst nach der Aufnahme erreichen sie dann ihren funktionellen Faltungszustand und treten in Wechselwirkungen mit anderen Proteinen.
Peroxisomale Proteine reisen im Verbund
Eine Ausnahme scheinen Proteine zu sein, die für die Peroxisomen bestimmt sind. Peroxisomen sind Zellorganellen, die eine Vielzahl von Stoffwechselaufgaben in der Zelle übernehmen. Sie enthalten über 50 verschiedene funktionelle Eiweiße (Enzyme), deren Zusammensetzung sehr variabel den jeweiligen Bedürfnissen des Organismus angepasst werden kann.