Urzeitlicher Gigant: Der ausgestorbene Riesenhai Megalodon war offenbar massiger, größer und schneller als bislang gedacht, wie eine neue Rekonstruktion enthüllt. Demnach wog der Megalodon mehr als 60 Tonnen und sein Magen hatten ein Volumen von fast 10.000 Litern. Dank seines großen Magens und Mauls konnte dieser Hai selbst acht Meter lange Wale mit wenigen Happen hinunterschlingen. Er war damit ein echter Super-Prädator und durchzog alle Meere, wie Paläontologen in „Science Advances“ berichten.
Otodus megalodon gilt als der größte Hai, der je die Meere durchpflügte. Er wurde rund dreimal so groß wie der heutige Weiße Hai und war bis vor rund 2,6 Millionen Jahren der Top-Prädator der urzeitlichen Meere. Was der Riesenhai fraß, wie schwer er war und warum er ausstarb, ist jedoch unklar. Einer der Gründe dafür: Von diesen gigantischen Raubfischen sind fast nur Zähne erhalten, weil ihre aus Knorpel bestehenden Skelette nach dem Tod schnell zersetzt wurden.

Erste 3D-Rekosntruktion auf Wirbelbasis
Weltweit sind bisher nur zwei Megalodon-Fossilien bekannt, bei denen auch einige Wirbel erhalten geblieben sind. Eines davon haben nun Paläontologen um Jack Cooper von der Swansea University in Großbritannien genutzt, um erstmals einen solchen Riesenhai anhand seiner Skelettteile zu rekonstruieren. Es handelt sich um das Exemplar eines 46 Jahre alten Megalodon, der vor rund 18 Millionen Jahren lebte und dessen versteinerte Wirbelsäule schon in den 1860er Jahren in Belgien entdeckt worden ist.
Für ihre Studie scannten und vermaßen die Forschenden jeden einzelnen Wirbel des Urzeit-Hais und konstruierten daraus zunächst ein digitales 3D-Skelett des Tieres. Dann nutzten sie den Weißen Hai und andere eng verwandte Haiarten als Referenz für die Größenverhältnisse der nicht erhaltenen Körperteile. Auf dieser Basis verliehen die Paläontologen ihrem 3D-Skelett auch Muskeln, Organe und den Rest des Körpers.