Die MicroRNA miR-21 verhindert die Herstellung eines Proteins, das Zellen vor der Krebsentwicklung schützt. Dieser so genannte Tumorsuppressor Pdcd4 fehlt besonders in Darmkrebszellen, wie Krebsforscher jetzt herausgefunden haben. Dagegen ist miR-21 in diesen Zellen übermäßig vorhanden und fördert die Ausbreitung bösartiger Tumoren im Darm.
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Die Entdeckung der MicroRNAs liegt noch nicht lange zurück. Erst seit einigen Jahren weiß man, wie die kleinen Moleküle – kurze Abschriften der Erbsubstanz DNA – das Leben in einer Zelle mitbestimmen: Sie heften sich an andere DNA-Abschriften, die zum Aufbau von Proteinen benötigt werden. Durch das Anheften der MicroRNA werden diese Bauanleitungen blockiert oder sogar abgebaut, noch bevor sie zur Proteinproduktion verwendet werden können. Auf diese Weise kontrolliert die Zelle Art und Menge der hergestellten Proteine.
Gefährliche Selbstkontrolle
Ist diese natürliche Selbstkontrolle der Zelle zu aktiv, kann sie auch Schaden anrichten, indem sie die Produktion nützlicher Proteine blockiert. Genau das passiert in Darmkrebszellen mit dem Protein Pdcd4, wie eine aktuelle Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums belegt.