Auf die Seite kommt es an: Unser rechtes Ohr ist dem linken überlegen. Denn was wir über diese Seite hören, können wir besser verstehen und behalten. Das gilt für Kinder und auch für Erwachsene, wie eine Studie zeigt. Vor allem in schwierigen Hörsituationen zeigt sich demnach auch bei Älteren ein deutlicher Ohrunterschied: Müssen viele Informationen auf einmal verarbeitet werden, gelingt das mit dem rechten Ohr besser.
Unser Hörsinn ist von allen fünf Sinnen der differenzierteste – und vielleicht auch der komplizierteste. Denn gut zu hören ist eine komplexe Herausforderung: Zunächst muss unser Ohr in der Lage sein, sensibel auf Schallwellen zu reagieren und diese fehlerfrei bis ins Innenohr zur Hörschnecke weiterzuleiten. Was dort ankommt, wird dann in Nervenimpulse übersetzt. Die muss unser Gehirn wiederum sinnvoll verarbeiten, damit wir schlussendlich verstehen können.
Dieser Vorgang ist an sich schon komplex. Noch komplizierter wird es aber, wenn wir im Alltag mit vielen Höreindrücken auf einmal konfrontiert werden – das stellt hohe Anforderungen an unser Aufmerksamkeitssystem. Danielle Sacchinelli von der Auburn University in Alabama und ihre Kollegen haben nun herausgefunden, dass wir uns in solchen schwierigen Hörsituationen offenbar hauptsächlich auf eines unserer Ohren verlassen können.
Ein überlegenes Ohr?
Für ihre Studie ließen die Wissenschaftler 41 Probanden im Alter zwischen 19 und 28 Jahren zu einem sogenannten dichotischem Hörtest antreten. Dabei hörten die Teilnehmer zur selben Zeit auf jedem Ohr unterschiedliche Wörter oder kurze Sätze. Zunächst sollten sie sich jeweils nur auf die Signale auf einem Ohr konzentrieren und diese wiedergeben. Bei weiteren Durchgängen galt es dagegen, alle gehörten Begriffe nachzusprechen.