Forscher haben erstmals belauscht, wie der Pottwal seine lauten Klicks zur Echoortung nutzt – und wie er die akustische Welt um sich herum wahrnimmt. Ihr Sensor an der Walnase enthüllte, dass der Pottwal noch Schallechos seines Klicksonars aus rund 250 Meter Entfernung auffängt. Er verfügt damit über eine besonders weitreichende Echoortung. Entgegen landläufiger Annahme nutzt der Pottwal sein extrem lautes Sonar aber nicht zur Betäubung von Beutetieren.
Sein riesiger Kopf brachte ihm seinen Namen ein: Der Kopf des Pottwals macht bis zu einem Drittel seiner Körperlänge aus und sein Gehirn ist mit fast zehn Kilogramm das schwerste im gesamten Tierreich. Der enorme Kopf dient aber auch als Resonanzraum für sein Schallorgan. Mit rund 230 Dezibel sind auch die Klicklaute des Pottwals rekordverdächtig. Dieses Klicksonar dient dem Wal als Ortungshilfe und als akustisches Radar beim Aufspüren seiner Beute.
Rätsel um lautestes Sonar im Tierreich
Doch wie weit dieses Klicksonar reicht und wie der Pottwal es konkret einsetzt, war bislang kaum bekannt. „Es gibt zwar einige Hinweise darauf, dass die Pottwale ihre leistungsstarken Klicks zu Echoortung von Beute über große Distanzen hinweg und in großen Tiefen nutzen, aber direkte Tests dieser Annahme fehlten bislang“, erklären Pernille Tønnesen von der Universität Aarhus und ihre Kollegen.
Auch wie die Wale es schaffen, mit ihrem eher schwerfälligen, riesigen Kopf ihre Beute zu fangen – vor allem Fische und Tintenfische – blieb offen. Einige Wissenschaftler vermuteten, dass der Pottwal die Beutetiere mit einer solchen Wucht beschallt, dass sie betäubt werden. Dann könnte er sie ohne größere Eile vertilgen. Aber auch diese akustische Betäubung war bisher nur Spekulation.