Geheimnisvolle Rufe: Forscher haben unbekannte Töne aus den Tiefen des Marianengrabens aufgefangen. Die komplexen Rufe könnten von dort tauchenden Bartenwalen stammen, sie ähneln aber keinem der bisher bekannten Walgesänge. Der fünfteilige Ruf umfasst eine enorme Frequenzspanne und reicht von tiefem Stöhnen bis zu einem hohen Quietschen. Welche Wale diese Laute abgeben, muss nun untersucht werden.
Wale sind für ihre teilweise komplexen Laute bekannt. Die langgezogenen Töne und Strophen der Buckelwale sind mehrere Kilometer weit zu hören, denn die Druckwellen des Schalls werden vom Wasser effektiv übertragen. Aber auch Delfine und Orcas kommunizieren über Laute und ein Weißwal lernte sogar, die menschliche Stimme nachzuahmen.
Doch was Sharon Nieukirk von der Oregon State University und ihre Kollegen im Marianengraben erlauschten, ist etwas ganz Neues. Die Forscher hatten Aufzeichnungen von autonomen Tauchgleitern ausgewertet, die mit Mikrophonen und Sensoren ausgerüstet monatelang im Gebiet des tiefsten Meeresgrabens der Erde unterwegs waren.
Vom Stöhnen bis zum Quietschen
In den Aufnahmen ertönte mehrfach ein völlig unbekannter Ruf: „Er ist sehr eigen und hat einige wirklich seltsame Komponenten“, berichtet Nieukirk. So hält die fünfteiligen Lautfolge zwischen 2,5 und 3,5 Sekunden an und deckt ein ungewöhnliches großes Spektrum an Frequenzen ab. Die Tonhöhen des rätselhaften Gesangs reichen von tiefen 38 Hertz bis zu hohen, fast metallisch klingenden 8.000 Hertz.