Seuche auch unter Singvögeln: In Teilen Deutschlands sterben vermehrt Blaumeisen und andere Singvögel an einer geheimnisvollen Krankheit. Vor allem aus Rheinland-Pflanz, Hessen und Thüringen wurden schon mindestens 150 Fälle toter Blaumeisen gemeldet. Noch ist unklar, ob ein Virus oder anderer Erreger die Infektion auslöst. Wissenschaftler bitten daher um Meldung und Einsendung toter Vögel.
Auch unter Vögeln kommt es immer wieder zu Infektionen mit Viren und anderen Krankheitserregern. So starben in den letzten Jahren viele Wildvögel, aber auch Hühner, Enten oder Puten an verschiedenen Varianten der Vogelgrippe. Selbst bei Greifvögeln wurde schon die Influenza nachgewiesen. Vor allem unter heimischen Amseln grassiert dagegen das für diese Vögel tödliche Usutu-Virus.
Tote Blaumeisen von Rheinland-Pfalz bis Thüringen
Jetzt scheint sich eine neue Vogelseuche in Deutschland auszubreiten, die vor allem Blaumeisen betrifft, wie die Naturschutzorganisation NABU mitteilt. Man habe seit Kurzem vermehrt Meldungen zu krank wirkenden Blaumeisen, die schnell versterben, heißt es. „Erste Fälle wurden uns bereits Mitte März aus Rheinhessen in Rheinland-Pfalz gemeldet“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Marius Adrion. „Inzwischen ist die Zahl der toten Blaumeisen auf über 150 gestiegen. “
Betroffen ist bisher vor allem ein streifenförmiges Gebiet, das sich vom Westerwald in Rheinland-Pfalz über Mittelhessen bis ins westliche Thüringen hineinzieht. Neben Blaumeisen erkranken in einzelnen Fällen auch Kohlmeisen oder andere kleine Singvögel. Die beobachteten Symptome und die gehäuft gefundenen toten Blaumeisen – oft werden bis zu fünf tote Meisen aus einem Garten gemeldet – lassen vermuten, dass es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit handelt.