Potenzielle Lösung für das Welternährungsproblem: Wissenschaftler haben womöglich einen Weg gefunden, wichtige Nahrungspflanzen ertragreicher zu machen. Sie veränderten Pflanzen so, dass sie besser mit Photosynthese-Problemen umgehen können – und somit weniger Energie vergeuden. In ersten Modellexperimenten produzierten die gentechnisch modifizierten Pflanzen rund 40 Prozent mehr Biomasse, wie das Team im Fachmagazin „Science“ berichtet.
Der Prozess der Photosynthese bildet eine wichtige Grundlage des Lebens. Bei diesem hochkomplexen Vorgang wandeln Pflanzen mithilfe der Sonnenenergie Wasser und Kohlendioxid in für uns verwertbare Biomasse um. Doch nicht immer läuft dabei alles optimal: Dem für die Kohlendioxidfixierung zuständigen Protein RuBisCO unterläuft in 20 Prozent der Fälle ein Fehler – es nimmt Sauerstoff statt Kohlendioxid auf. In der Folge entstehen für die Pflanze giftige Stoffwechselprodukte, die aufwändig entsorgt werden müssen.
Dies geschieht im Zuge der sogenannten Photorespiration. Das Problem: „Die Photorespiration kostet die Pflanze wertvolle Energie und Ressourcen, die sie andernfalls in die Photosynthese hätte stecken können“, erklärt Paul South von der University of Illinois in Urbana. Dadurch büßt sie an Wachstum und schlussendlich auch Nahrungsertrag für den Menschen ein. „Mit den Kalorien, die aufgrund der Photorespiration verloren gehen, könnten wir Millionen von Menschen ernähren“, konstatiert Souths Kollege Robert Emerson.
Verluste verhindern
Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und der damit einhergehenden steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln scheinen solche Verluste fatal. Könnten sie sich verhindern lassen? Genau dieser Frage sind Emerson und South nun gemeinsam mit ihrem Team nachgegangen. Ihre Idee: Womöglich kann der komplizierte Prozess der Photorespiration mithilfe der Gentechnik optimiert werden.