Alle mehrzelligen Tiere besitzen ein angeborenes Immunsystem: Sobald Bakterien, Parasiten oder Pilze in den Organismus eindringen, werden kleine Eiweißmoleküle freigesetzt, die die Angreifer unschädlich machen. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums haben nun ein neues Molekül entdeckt, das sowohl bei der Taufliege Drosophila als auch bei Mäusen und sogar beim Menschen eine wichtige Rolle beim Auslösen der angeborenen Immunantwort spielt. Ihre Arbeit wurde gerade in der Zeitschrift Nature Immunology veröffentlicht.
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Die Zellen des angeborenen Immunsystems erkennen feindliche Eindringlinge über Rezeptoren auf ihrer Oberfläche: Sobald diese eine fremde Struktur erkennen, melden sie ihre Wahrnehmung über einen komplizierten Signalweg ins Innere der Zelle, die daraufhin immunologisch aktive Eiweiße freisetzt. Die Komponenten dieses Signalwegs blieben dabei während der Evolution erstaunlich gut erhalten, die einzelnen Signalmoleküle gleichen sich von der Fliege bis zum Menschen, sowohl in der Struktur als auch in der Funktion.
Neu entdecktes „Akirin“ wirkt auch bei Mäusen
Wissenschaftler um Michael Boutros im Deutschen Krebsforschungszentrum gemeinsam mit Kollegen vom Nationalen Forschungszentrum CNRS in Straßburg machten sich diese Tatsache zunutze: Mit der nobelpreisgekrönten Methode der RNA-Interferenz schalteten sie einzelne Moleküle der Signalkette bei der Taufliege Drosophila aus und stießen nun auf ein neues Mitglied: das Akirin, was auf japanisch so viel bedeutet wie „macht die Sache klar“.