Ein besonderer Fund: Im spanischen Cuenca haben Paläontologen einen neuen Langhals-Dinosaurier aus der Zeit vor 75 Millionen Jahren entdeckt. Die fossilen Überreste dieses Sauropoden sind bei Bauarbeiten an einer Eisenbahnstrecke zum Vorschein gekommen. Zu Lebzeiten war der „Qunkasaura pintiquiniestra“ getaufte Dinosaurier wahrscheinlich knapp über fünf Meter lang und sechs Meter hoch. Sein Vorkommen in Spanien überrascht die Paläontologen allerdings.
Langhalsige Sauropoden wie Brachiosaurus und Diplodocus waren die größten Landtiere aller Zeiten. Manche konnten so hoch wie ein fünfstöckiges Gebäude werden, andere so lang wie zwei aneinandergereihte Busse und so schwer wie zwölf Afrikanische Elefantenbullen. Auch in Europa und sogar in Norddeutschland gab es einst Sauropoden. Da unser Kontinent damals aber noch aus einem Archipel mit zahlreichen Inseln bestand, war für echte Riesen hier kein Platz. Die meisten europäischen Sauropoden waren daher deutlich kleiner als ihre Verwandten auf dem Festland.

Bauarbeiten öffnen ein Massengrab
Im spanischen Cuenca, zwei Autostunden von Madrid entfernt, haben Paläontologen um Pedro Mocho von der Universität Lissabon nun einen gänzlich neuen europäischen Sauropoden freigelegt. Seine fossilen Überreste waren bereits 2007 bei Bauarbeiten an einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke für Züge zum Vorschein gekommen und sind Teil eines urzeitlichen Massengrabes. Über 12.000 Fossilien aus der späten Kreidezeit vor 75 Millionen Jahren haben die Forschenden bereits am Fundort geborgen.
Ausgerechnet unter den letzten in Cuenca ausgegrabenen Knochen haben Mocho und seine Kollegen nun die Überreste des kreidezeitlichen Langhalsdinosauriers identifiziert. Von ihm sind zahlreiche Wirbel sowie Teile des Beckengürtels und der Beine erhalten, womit er der Nachwelt eines der vollständigsten Sauropodenskelette Europas hinterlassen hat. Basierend auf der Größe der Knochen gehen die Paläontologen davon aus, dass der langhalsige Dinosaurier einst etwa sechs Meter hoch aufragte und etwa zehn Meter lang war.