Auslöser von Erkrankungen wie der Creutzfeldt-Jacob-Krankheit, Rinderwahn (BSE) und Alzheimer sind fehlgefaltete Proteine. Unklar ist bis heute, warum sie fehlfalten. Ausschlaggebend für die Krankheitsentstehung scheinen die ersten Schritte der Faltung und der Beginn der Aggregation von Proteinen, die so genannte Oligomerisierung, zu sein. Diese Schritte konnten Forscher jetzt erstmals in der natürlichen Umgebung des Proteins beobachten.
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Wissenschaftler um Professor Klaus Gerwert von der Ruhr-Universität Bochumund Professor Detlev Riesner von der Heinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf untersuchten die Faltung des Prion-Proteins, des Auslösers der Creutzfeldt-Jakob Krankheit, indem sie es mit natürlichem Anker an eine Zellmembran banden. „Überraschenderweise verhält sich so verankertes Prion-Protein anders als in Lösung“, fasst Gerwert zusammen. „Unstrukturierte Teile des Proteins werden so gefaltet, dass sich ein anderes Prion-Protein leicht anlagern kann – der mögliche Beginn der krankheitsauslösenden Strukturierung.“ Über die Ergebnisse der Forscher berichtet die aktuelle Online-Ausgabe der Proceedings der National Academy of Science (PNAS).
Falsche Faltung in Kopie
Das Prion-Protein liegt im gesunden Organismus in physiologischer, wohlgefalteter Form vor, besonders im Zentralnervensystem. Wenn sich Prion-Proteine umfalten, können sie sich in fehlgefaltete, infektiöse Prion-Proteine verwandeln. Nach und nach bilden sich so unlösliche Ablagerungen in den Zellen, so genannte Amyloidstrukturen, die letztlich zum Absterben der befallenen Zellen führen. Amyloiderkrankungen enden immer tödlich.