Warum macht „Gelenkrheuma“ während einer Schwangerschaft Pause und tritt dann nach der Geburt wieder auf? Diese Frage war bislang ungeklärt. Nun haben Wissenschaftler in einer neuen Studie das Rätsel gelöst. Die Ergebnisse wecken Hoffnung auf neue Therapien, so die Forscher im Fachblatt „Arthritis & Rheumatism“.
{1r}
Die umgangssprachlich als „Gelenkrheuma“ bezeichnete so genannte Rheumatoide Arthritis ist keine Alterserscheinung, sondern kann auch junge Menschen betreffen. Dabei entzündet sich zunächst die Innenhaut der Gelenke an Händen, Füßen, Knien, Schultern oder auch Hüften. Der Entzündungsherd wandert dann weiter in Knorpel und Knochen, wo er gesundes Gewebe zerstört. Dieser Prozess wird durch körpereigene Abwehrmechanismen ausgelöst – man spricht daher von einer Autoimmunerkrankung.
In einer Studie haben Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Inselspitals, Universitätsspital Bern, jetzt neue Erkenntnisse zum Verständnis der Krankheit geliefert. Sie untersuchten dabei zunächst die Genaktivität in Blutzellen erkrankter und gesunder Frauen. Die im Blut enthaltenen Lymphozyten und Monozyten sind Zellen der Immunabwehr. Eine erhöhte Anzahl und Aktivität gilt als Indikator für eine Entzündungsreaktion.