Warum sind Eichen an manchen Standorten für Misteln empfänglicher als anderen? Diese Frage haben jetzt Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in einer neuen Studie beantwortet. Wichtig für das Mistelwachstum sind demnach saure Böden mit viel Mangan.
Den alten Germanen war die Mistel heilig, weil sie zwischen Himmel und Erde lebend und auch im Winter grün, die Kontinuität des Lebens und der Fruchtbarkeit symbolisierte. Aus diesem Glauben geblieben ist der Brauch zu Weihnachten und zum Jahreswechsel, unter dem Mistelzweig Küsse zu tauschen.
Die Mistel ist nicht nur Stoff für Mythen, sondern auch Inhalt wertvoller Medikamente. Als Heilmittel gegen die „Fallsucht“ (Epilepsie) kennt man die Mistel schon ein halbes Jahrtausend vor Christi Geburt.
Schon vor 100 Jahren erkannte der Geisteswissenschaftler Rudolf Steiner die Bedeutung der Misteln für die Krebstherapie und heute sind Mistelpräparate als Naturheilmittel gegen Krebserkrankungen anerkannt. Für die Herstellung der Krebspräparate werden bevorzugt Misteln von Eichen genommen, die aber sind selten, und die Stellen, an denen sie wachsen, wie schon zu Zeiten der Druiden sozusagen ein „Betriebsgeheimnis“.