Tödliches Tempo: Schlangen beißen so schnell zu, dass ihre Beute kaum eine Chance hat. Denn ihr Tempo übertrifft die Reaktionszeit der meisten Säugetiere bei weitem, wie Highspeed-Aufnahmen enthüllen. Die Beschleunigung des Schlangenkopfes erreicht dabei so hohe Werte, dass wir dabei bewusstlos würden. Die gängige Annahme, dass giftige Vipern den schnellsten Biss im Schlangenreich besitzen, entlarven die Forscher aber als Mythos – ungiftige Nattern sind genauso schnell.
Blitzartig schießt sie vor und schnappt zu: Der Biss einer Schlange geschieht meist so schnell, dass wir ihn erst bemerken, wenn es schon zu spät ist. Und das ist auch der Sinn der Sache: „Damit der Biss erfolgreich ist, muss die Schlange ihre Beute erwischen, bevor diese flüchten kann oder aber einen Feind verletzen, bevor dieser ihr schaden kann“, erklären David Penning und seine Kollegen von der University of Louisiana in Lafayette. Das tatsächliche Tempo bei einem solchen Biss wurde bisher jedoch bei nur sehr wenigen Schlangen gemessen.
Schlangen im Bisstest
Penning und seine Kollegen haben dies nun mit Hilfe von Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen bei drei verschiedenen Schlangenarten nachgeholt: bei ungiftigen Erdnattern (Pantherophis
Obsoletus), den zu den Vipern gehörenden Wasser-Mokassinottern (Agkistrodon piscivorus) und mit Texas-Klapperschlangen (Crotalus atrox).