Das Flugverhalten von Schmetterlingen ist nicht so ziellos wie es aussieht. Hinter dem scheinbar unschlüssigen Herumflattern verbirgt sich ein ganz bestimmter Flugweg. Wissenschafter des Rothamsted Forschungsinstituts haben mithilfe von Radartechnik das Flugverhalten von Schmetterlingen genauer studiert. Der Oberwellen Radar wurde bereits bei Hummeln und Honigbienen erfolgreich eingesetzt.
Lizzie Cant, Wissenschaftlerin der vom Biological Research Council gesponserten Studie, hat den etwa zwölf Milligramm schweren Sender an Schmetterlingen der Gattungen Pfauenauge und Kleiner Fuchs angebracht. Dadurch konnte sie die Position der Tiere bis zu einer Entfernung von einem Kilometer verfolgen.
Die Schmetterlinge haben schnelle gerichtete Flüge zu potentiellen Nahrungsstellen unternommen, zwischendurch aber auch schleifenförmige Orientierungsflüge zur Futtersuche.
„Wenn wir mehr über die Navigation der Schmetterlinge erfahren, können wir vorhersagen, inwieweit eine Population sich in unserer mehr und mehr zerstückelten Wiesenlandschaft halten kann“, sagt Cant. „Schmetterlinge liefern in ihrer Rolle als Bestäuber von Pflanzen einen wichtigen Beitrag in vielen Ökosystemen.“
(Rothamsted Research / Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC), 07.04.2005 – PJÖ)