Die „Schweinegrippe“ breitet sich von Amerika kommend immer weiter auf der Erde aus. Neue Verdachtsfälle der Virusgrippeerkrankung wurden unter anderem aus Australien, Tschechien, Italien, Griechenland, Irland, Dänemark, Schweden und auch aus Deutschland gemeldet. Hier besteht die Gefahr, dass drei Mexikoheimkehrer in Süddeutschland mit dem Erreger A/H1N1 infiziert sind.
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Bestätigte Infektionen gibt es bereits aus Spanien (zwei), Großbritannien (ebenfalls zwei), Neuseeland (elf) und Israel (eine). Unterdessen ist die Zahl der Erkrankten in den USA auf 44 gestiegen. In Mexiko starben bisher 149 Menschen an Grippe – 20 davon sicher an den Folgen einer Infektion mit Influenza Virus A/H1N1.
WHO verhängt höhere Alarmstufe
Zur aktuellen Lage in der EU sagte Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou: „Da es in einigen Mitgliedstaaten nach wie vor unbestätigte Verdachtsfälle gibt, wird die Situation innerhalb des EU-Frühwarn- und Reaktionsssystems weiterhin genau beobachtet.“
Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Alarm für eine Grippe-Pandemie auf die dritthöchste Stufe hochgesetzt hat, arbeitet auch die EU-Kommission in erhöhter Alarmbereitschaft: „Wir haben unsere Gesundheits-Notfalleinsatzfazilität aktiviert. Das bedeutet rund um die Uhr Überwachung und Kontakte mit den Mitgliedstaaten“.
Kommission und Mitgliedstaaten haben sich zudem auf einen gemeinsamen Ratgeber geeinigt, der ankommenden Reisenden aus den betroffenen Gebietet ausgehändigt werden soll. Ein gemeinsames Leitfadendokument werde in Kürze verabschiedet, so Vassiliou, um das Herangehen der Mitgliedstaaten miteinander abzustimmen.
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EU rät von Reisen nach Mexiko ab
Heute werde zudem der Krisenkoordinierungsausschuss der Kommission zusammentreffen, damit alle beteiligten Dienststellen der Kommission über die ergriffenen Maßnahmen unterrichtet werden.
EU-Gesundheitskommissarin Vassiliou riet von Reisen nach Mexiko ab: „Ich persönlich würde auf Reisen in die betroffenen Gebiete verzichten. Außerdem würde ich Reisenden raten, sich umgehend in medizinische Behandlung zu begeben, wenn sie die bekannten Symptome feststellen“.
Gleichzeitig kündigte sie an, sie wolle sich noch vor dem Treffen der EU-Gesundheitsminister diesen Donnerstag mit Vertretern der Pharmabranche treffen, um Möglichkeiten einer Impfung gegen den neuen Virus zu erörtern.
(EU-Kommission, 28.04.2009 – DLO)