Gerade ist Deutschland offiziell als vogelgrippefrei erklärt worden, da scheint sich ein anderer, unter Umständen auch lebensgefährlicher Krankheitserreger unter unseren Nutztieren auszubreiten: der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, kurz MRSA. Bislang war MRSA vor allem als „Krankenhauskeim“ bekannt, da er fast nur dort vorkam. Doch jetzt macht er sich auch in Deutschlands Schweineställen breit. Das berichtet zumindest das ARD-Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ in der Sendung am 06. Mai 2008.
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MRSA ist offensichtlich von Schwein zu Schwein und vom Schwein auf den Menschen und dann auch von Mensch zu Mensch übertragbar. Erfahrungen aus den Niederlanden zeigen, dass dies sogar auch Rinder betreffen kann.
Wie eine Stichprobe der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bei 40 landwirtschaftlichen Betrieben ergab, wurden die Keime bei bis zu 70 Prozent der Schweine nachgewiesen. Schweinezüchter kommen nun als mögliche Überträger in Betracht. Bislang galt der Keim als typischer Hautkeim des Menschen, der sich über Hautkontakt vor allem in Krankenhäusern überträgt. Jährlich erkranken in Deutschland rund 35.000 Patienten an den gefährlichen Krankenhauskeimen. Schätzungsweise 1.500 sterben daran. Genaue Zahlen sind aber nicht bekannt, denn MRSA ist in Deutschland noch immer nicht meldepflichtig.