Schillernde Pollenfähren: Wo Bienen und andere Bestäuber knapp geworden sind, könnten künftig Seifenblasen helfen. Denn die fragilen Blasen können Pollen zu den Blüten transportieren und diese erfolgreich befruchten, wie nun ein Experiment belegt. Zum Verteilen der Seifenblasen reicht eine gängige „Bubble Gun“, aber auch eine Drohne als Seifenspender funktioniert. Damit könnte diese „Blasenbestäubung“ eine günstige und einfache Alternative zur aufwändigen Handbestäubung werden.
Ob Obstbäume, Erdbeeren, Tomaten oder der Kaffeebaum: Drei Viertel aller Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Doch vielerorts sind Bienen und Co selten geworden. In einigen Regionen ist dieser Insektenschwund sogar schon so groß, dass beispielsweise Obstbäume per Hand bestäubt werden müssen. Dies ist jedoch enorm aufwändig und führt zu Ertragseinbußen, wie Erfahrungen unter anderem bei Mandelbäumen belegen.
Pollenstaub auf der Blasenmembran
Eine mögliche Alternative stellen nun Xi Yang und Eijiro Miyako vom Japan Advanced Institute of Science and Technology (JAIST) in Nomi vor – Seifenblasen. Denn ihre Oberfläche reichert quasi wie von selbst Pollen an, wenn diese zuvor der Seifenlösung zugefügt wurden. Landet nun eine dieser Seifenblasen auf einer Blüte, überträgt sich der Pollen von der Blasenmembran auf den Stempel und es kann eine Bestäubung stattfinden.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Seifenblase trotz Pollenfracht lange genug stabil bleibt und dass die Seifenlösung die Fähigkeit der Pollen zur Befruchtung nicht beeinträchtigt. In Tests mit fünf Tensiden ermittelten die Forscher, dass eine 0,4-prozentige Lösung des synthetischen Tensids Lauramidopropyl Betain (A-20AB) die besten Eigenschaften bietet: Es bildet stabile Seifenblasen und schadet dem Pollen nicht.