Ergebnis eines ungewöhnlichen Techtelmechtels: Forscher haben einen seltenen Hybridwal entdeckt. Der Meeressäuger ist ein Kreuzungsprodukt aus dem Beluga und dem Narwal – dem Einhorn der Meere. Der Hybride mit seinen seltsam geformten Zähnen ist der erste Beleg dafür, dass sich diese beiden Spezies erfolgreich kreuzen können. Das Tier war bereits in den 1980er Jahren erlegt worden, doch erst jetzt lieferten Genanalysen den Beweis für sein ungleiches Elternpaar.
Wegen seines langen, gedrehten Zahns inspirierte der Narwal schon im Mittelalter die Legenden von mythischen Einhörnern. Sein „Horn“ wurde sogar in Gold aufgewogen. Demgegenüber besitzt der Belugawal eher unauffällige, kegelförmige Zähne und ist komplett weiß gefärbt. Beide Meeressäuger jedoch gehören zu den Zahnwalen und sind eng miteinander verwandt. Sie sind zwei von nur drei Walarten, die ganzjährig in den Gewässern der Arktis leben.
Ein seltsam anmutender Wal
Die evolutionären Linien dieser beiden Walarten haben sich vor rund fünf Millionen Jahren voneinander getrennt – doch offenbar können sie sich bis heute erfolgreich miteinander fortpflanzen, wie Forscher um Mikkel Skovrind von der Universität Kopenhagen nun herausgefunden haben: Sie haben einen Hybriden aus Beluga- und Narwal entdeckt.
Bei dem seltenen Tier handelt es sich um ein Exemplar, das bereits in den 1980er Jahren in West-Grönland erlegt wurde. Schon damals sorgte das seltsame Aussehen des Wals für Verwunderung. So war sein Schädel deutlich größer als bei einem typischen Nar- oder Belugawal. Außerdem besaß er eine Reihe spiralförmiger, horizontal abgewinkelter Zähne. Um was für eine Spezies handelte es sich?