Auch Pflanzen können einen Sonnenbrand bekommen – doch ganz schutzlos sind sie nicht. Ein internationales Wissenschaftlerteam hat entdeckt, dass ein so genanntes Entkoppler-Protein (UCP) eine wichtige Rolle beim natürlichen Sonnenschutz der Pflanzen spielt. Nur mit UCP funktioniert die Rettungsreaktion reibungslos, die bei hoher Sonneneinwirkung entstandene, schädliche Substanzen entschärft und sogar recycelt.
Wie die Forscher in der Online-Ausgabe der Proceedings of the Royal Society of London berichten, konnte damit erstmals geklärt werden, was die in Tier- und Pflanzenwelt weit verbreiteten UCP-Proteine in Pflanzen bewirken.
Bei zu hoher Sonneneinstrahlung können während der Photosynthese schädliche Verbindungen wie freie Radikale entstehen. Die Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam und der University of Oxford um Alisdair Fernie haben nun herausgefunden, dass Entkoppler-Proteine (uncoupling proteins, UCP) den pflanzlichen Schutzmechanismus gegen diese gefährlichen Moleküle unterstützen.
Bauen Photosynthese-Enzyme unter starker Sonneneinstrahlung Sauerstoff anstatt Kohlendioxid ein, helfen die Entkoppler-Proteine, die schädlichen Fehlprodukte abzubauen und wieder in den Photosynthesezyklus zurückzuführen, so die Forscher in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences.