Fieber, Durchfall, Muskelschmerzen – eine Infektion mit Listeria-Bakterien kann unangenehme Auswirkungen haben und bei alten oder geschwächten Menschen sogar zum Tod führen. Besonders Milchprodukte sind häufig wegen mangelnder Hygiene bei der Herstellung mit Listerien belastet. Außerdem entwickeln die Bakterien immer häufiger Resistenzen gegenüber herkömmlichen Desinfektionsmitteln. Forscher aus Österreich haben nun herausgefunden, wie ihnen das gelingt: Sie besitzen einen sprunghaften genetischen Mechanismus der ihnen rasche Anpassung an äußere Umstände erlaubt. Die Forscher veröffentlichten ihre Daten im Online Journal Plos One.
Listeriose besonders in der Schwangerschaft gefährlich
Eine Listerieninfektion beim Menschen kann zwar mit Antibiotika bekämpft werden, ist aber mit Fiebersymptomen, Muskelschmerzen und Durchfall sehr unangenehm. Für immunschwache Personen, wie beispielsweise ältere Menschen oder Schwangere, kann die so genannte Listeriose gar lebensbedrohlich werden. Besonders in der Schwangerschaft ist das Risiko groß: selbst wenn die Mutter die Infektion übersteht und oft nicht einmal bemerkt, können beim Kind Blutvergiftung, Hirnhaut- oder Lungenentzündung auftreten. Fehl- oder Frühgeburten sind im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel oft die Folge einer Listerieninfektion.
Das verursachende Bakterium Listeria monocytogenes findet sich häufig in Produktionsstätten für Fleisch- und Milchprodukte, und muss daher rigoros mit Desinfektionsmitteln bekämpft werden.
Allerdings entwickeln die Bakterien immer häufiger Resistenzen dagegen. Es wird also immer schwieriger, Listerien mit den gebräuchlichen Mitteln in Schach zu halten.