Leben unter Extrembedingungen: Stadtbäume leben schneller, aber auch kürzer als ihre Verwandten auf dem Land. Wie eine Studie zeigt, führt das urbane Umfeld einerseits zu einem schnelleren Wachstum der Bäume. Gleichzeitig sind sie dort allerdings anfälliger und haben eine höhere Sterblichkeit. Um den positiven Effekt von Stadtbäumen voll auszuschöpfen, müsse daher verstärkt auf ihre Gesundheit geachtet werden, so die Forscher.
Bäume sind die grüne Lunge unseres Planeten: Die Pflanzen atmen große Mengen des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid aus der Atmosphäre ein und produzieren den für uns Menschen so wichtigen Sauerstoff. Gerade in der Stadt leisten sie darüber hinaus weitere wichtige Dienste. Denn über Verdunstungseffekte können Bäume dabei helfen, urbane Wärmeinseln herunterzukühlen. Zudem fungieren sie als effektive Staubfilter und wirken so der Luftverschmutzung entgegen.
Wie gut dieser Service der Stadtbäume auch uns Menschen tut, zeigen Studien eindrücklich: Je mehr Straßengrün Städter in ihrem direkten Umfeld haben, desto gesünder sind sie und desto wohler fühlen sie sich. Viele städtische Kommunen haben diesen Nutzen inzwischen erkannt und ihre Begrünungsbemühungen in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert.
Stadt vs. Wald
Dabei gibt es jedoch eine Schwierigkeit: „Städte sind von Ökologen bisher nur wenig erforscht worden“, erklären Ian Smith und seine Kollegen von der Boston University. Man wisse daher kaum etwas über die Dynamik des Straßenbaum-Ökosystems und welche Pflanzstrategien die besten Effekte erzielen. „Unsere Erkenntnisse aus ländlichen Wäldern lassen sich auf die Stadt wahrscheinlich nicht ohne weiteres übertragen.“