Blutsaugender Hybrid: Forscher haben in Österreich erstmals eine natürliche Kreuzung zweier Untertypen der Gemeinen Stechmücke entdeckt. Diese neue Mischform vereint vermutlich die Vorlieben beider Formen, wie die Forscher berichten. Sie ist demnach nicht auf das Blut von Säugern oder Vögeln spezialisiert, sondern ernährt sich von beiden. Damit könnte die Mücke Krankheitserreger von Vögeln auf den Menschen übertragen.
Stechmücken verbreiten eine Vielzahl von Krankheitserregern wie das West-Nil- oder das Dengue-Virus. Klimawandel und Globalisierung bewirken, dass auch Deutschland immer mehr Blutsauger erobern, die hierzulande zuvor nicht heimisch waren, und dass heimische Mücken vermehrt exotische Erreger übertragen.
Über die Mücken können auch jene tropischen Viren den Menschen befallen, die eigentlich nur in Vögeln vorkommen – zum Beispiel der Erreger des West-Nil-Fiebers. Das ist dann möglich, wenn eine Mückenart sowohl Vögel als auch Säugetiere sticht und damit das Virus von seinem ursprünglichen Wirt auf eine andere Spezies überträgt. Forscher um Carina Zittra von der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben nun erstmals eine Kreuzung zweier Formen der Gemeinen Stechmücke Culex pipiens entdeckt, auf die das zutreffen könnte.
Volkszählung bei den Hausmücken
Experten unterscheiden bei dieser Mückenart verschiedene sogenannte Ökoformen. Diese sind äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden – zeigen aber unterschiedliche Verhaltensweisen. „In Österreich kommen zwei dieser Ökoformen vor“, berichten die Forscher: Culex pipiens f. pipiens und Culex pipiens f. molestus.