Von wegen schwacher Biss: Tyrannosaurus rex und andere Raubsaurier konnten problemlos selbst Knochen knacken. Denn ihre Zahnspitzen besaßen eine eingekerbte, besonders scharfe und stabile Schneide. Wie scharfe Steakmesser erleichterte diese den Urzeit-Räubern das Durchtrennen von Fleisch und Knochen. Das ermöglichte es ihnen, selbst große Beute zu erlegen, wie Forscher im Fachmagazin „Scientific Reports“ berichten.
Der gewaltige Tyrannosaurus rex ist geradezu eine Ikone der Dinosaurier-Ära und gilt als größter Fleischfresser der Kreidezeit. Wie effektiv er aber jagte, ist umstritten. So bescheinigen einige Forscher dem T. rex sogar den stärksten Biss im Tierreich, während andere davon ausgehen, dass die Beißkraft des Urzeitriesen gerade einmal ausreichte, um Jungtiere und Aas zu fressen.
Kirstin Brink von der University of Toronto Missisauga und ihre Kollegen haben nun Beißkraft und Beutefang des T. rex und einiger seiner Zeitgenossen auf andere Weise untersucht: Sie analysierten die Struktur der Zähne dieser Urzeit-Räuber mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops und speziellen Röntgenstrahlen. Dazu fertigten sie Dünnschnitt-Präparate der Zähne von acht verschiedenen Raubsaurier-Arten an, darunter Tyrannosaurus rex, Allosaurus, Gorgosaurus und dem sehr frühen Raubsaurier Coelophysis.
Steakmesser im Maul
Die Analysen enthüllten Überraschendes: T. rex und seine Kollegen besaßen demnach eine einzigartige, perfekt auf den effektiven Beutefang ausgelegte Zahnstruktur. Die Spitze ihrer Zähne war tief eingekerbt und bildete so eine gesägte Schnittkante – ähnlich wie ein Steakmesser. Dies ermöglichte es den Raubsauriern, ohne große Kraftanstrengung Muskeln, Sehnen und Knochen ihrer Beute zu zertrennen und das Fleisch von den Knochen zu reißen, wie die Forscher berichten.