Wir verstehen Tiere besser als wir glauben: Ein Experiment belegt, dass der Mensch instinktiv die Emotionen von ganz verschiedenen Tierarten erkennen kann. Tonhöhe und Klang der Tierstimmen verraten uns, ob Frosch, Hund oder Vogel entspannt oder aufgeregt sind. Dies könnte darauf hindeuten, dass es unter den Landwirbeltieren eine Art Universalcode für den Ausdruck von Gefühlen gibt, wie die Forscher berichten.
Ob unser Hund traurig, entspannt oder glücklich ist, erkennen wir sofort – und umgekehrt kann auch er an unserer Stimme ablesen, wie wir uns fühlen. Auch mit Affen, Pferden, Katzen und anderen Säugetieren klappt die Kommunikation oft ganz gut, zumindest was das Grundgefühl angeht.
Instinktives Verständnis?
Aber wie sieht dies mit Tieren aus, die nicht so eng mit uns verwandt sind, wie den Echsen, Fröschen oder Vögeln? „Vor mehr als einem Jahrhundert stellte Charles Darwin die Hypothese auf, dass der stimmliche Ausdruck von Emotionen bis auf unsere frühesten landlebenden Vorfahren zurückgeht“, erklären Piera Filippi von der Freien Universität Brüssel und ihre Kollegen.
Das jedoch würde bedeuten, dass alle Wirbeltiere über eine Art Universalcode verfügen: Instinktiv erkennen sie über alle Artgrenzen hinweg, welche Emotionen ein anderes Tier mit seinen Lauten gerade ausdrückt. Ob dies stimmt, haben die Forscher nun überprüft. Dafür spielten sie 75 Probanden Tonaufnahmen von Schweinen, Berberaffen, Elefanten, Pandas, Fröschen, Alligatoren, Raben und Meisen vor.