Große Klappe: Die nach Florida eingeschleppten Tigerpythons können noch größere Beute verschlingen als angenommen, wie Biologen ermittelt haben. Messungen bei drei besonders großen Exemplaren dieser invasiven Riesenschlangen ergaben, dass sie ihr Maul bis zu 26 Zentimeter weit aufreißen können und selbst Beute nahe dieser maximalen Maulöffnung nicht verschmähen. Damit sind die Tigerpythons selbst für die Hirsche der Everglades eine reale Bedrohung.
Pythons gehören wie die Anakondas und Boas zu den größten Schlangen der Welt. Anders als Giftschlangen nutzen diese Riesenschlangen ihre Kraft und enorme Körperlänge, um ihre Beute zu überwältigen, ihr die Luft abzudrücken und sie dann am Stück zu verschlingen. Möglich wird dies, weil ihre Kieferknochen elastisch miteinander verbunden sind – das Schlangenmaul ist dadurch extrem dehnbar.
Was ist die maximal Beutegröße einer Python?
Besonders berüchtigt unter den Riesenschlangen ist der Dunkle Tigerpython (Python bivittatus), weil diese invasive Art sich nach illegaler Auswilderung rasant in den Everglades-Sümpfen im US-Bundestaat Florida ausgebreitet hat. Dadurch wurden die Bestände vieler heimischer Tiere, darunter Waschbären, Opossums, Rehe und Alligatoren dezimiert. Einige seltene Arten wie die Key-Largo-Buschratte sind seither im geschützten Sumpfgebiet kaum mehr zu finden.
Wenn Biologen wissen, wie groß die Beute der Tigerpythons maximal sein kann, können sie abschätzen, wie sich das Fressverhalten der Schlangen auf die Tierpopulationen in von der invasiven Art neu erschlossenen Gebieten auswirken könnte. Doch bisher war unklar, wo die maximale Beutegröße für einen Tigerpython liegt. Messungen der maximalen Maulöffnung wurden nur bei kleineren Exemplaren dieser Riesenschlangen durchgeführt, wie Bruce Jayne von der University of Cincinatti und seine Kollegen berichten.