Im Kampf gegen die tödliche Infektionskrankheit Ebola haben Wissenschaftler einen wichtigen Durchbruch erzielt: Sie identifizierten die Struktur eines Proteins, mit dessen Hilfe das Virus in menschliche Zellen eindringt. Die jetzt in „Nature“ veröffentliche Studie könnte dazu beitragen, potenzielle Ansatzstellen für eine Schutzimpfung oder eine Behandlung der Krankheit zu entwickeln.
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Ebola ist noch immer eine der tödlichsten Infektionskrankheiten. Die meisten Betroffenen sterben letztlich an einer Kombination von Dehydrierung, massiven inneren Blutungen und Schock. Bis heute gibt es keine wirksame Therapie gegen das vom Virus ausgelöste hämorrhagische Fieber. Die bete Behandlung besteht zurzeit darin, die Symptome zu lindern und die Patienten zu isolieren, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Jetzt haben Wissenschaftler des Scripps Research Institute einen wichtigen Durchbruch erzielt. Durch eine Markierung mit einem Antikörper identifizierten sie die Struktur eines viralen Oberflächenproteins, mit dessen Hilfe das Ebolavirus in die menschliche Wirtszelle eindringt. Der eingesetzt Antikörper stammt aus dem Knochenmark eines der wenigen Überlebenden der Ebolaepidemie von Kikwit im Jahr 1995. Bei diesem Ausbruch starben mehr als 90 Prozent der Infizierten an der tödlichen Seuche.
“Vieles an Ebola ist uns noch immer ein Rätsel”, erklärt Erica Ollmann Saphire, Leiterin des fünfjährigen Projekts. „Aber diese Struktur enthüllt nun, wie dieses kritische Bestandteil des Virus zusammengebaut wird – und identifiziert sensible Stellen, an denen wir ansetzen könnten.“ Die neuen Erkenntnisse tragen dazu bei aufzuklären, wie das Virus es schafft, die Immunabwehr seines Wirts zu unterlaufen. Mithilfe dieser Erkenntnisse könnten die Wissenschaftler nun gezielt nach Wirkstoffen suchen, die sich entweder als Schutzimpfung oder aber zur Behandlung der Krankheit eignen.
(Scripps Research Institute, 11.07.2008 – NPO)