Bedrohte Schätze der Natur: Mehr als 100 Weltnaturerbe-Stätten werden durch menschliche Aktivitäten zunehmend in Mitleidenschaft gezogen, warnen Forscher. Tourismus, Landnutzung und Urbanisierung haben den eigentlich geschützten Biotopen in den vergangenen zwei Jahrzehnten demnach merklich zugesetzt. Auch berühmte Reservate wie der Yellowstone Nationalpark sind davon betroffen.
Ob das Great Barrier Reef, der Yellowstone-Nationalpark oder die Galapagosinseln: Sie alle sind ein UNESCO Weltkulturerbe und gehören damit zu den bedeutendsten und einzigartigen Biotopen unseres Planeten – und sie alle sind akut bedroht. Schuld daran trägt wie so oft der Mensch. Denn er baut Straßen durch diese Stätten, nutzt das Land für den Ackerbau, errichtet dort Gebäude und fällt Bäume.
Möglich ist das, weil der Titel Weltnaturerbe keine zwingende Schutzwirkung hat. Eingriffe in die geschützten Gebiete können von der UNESCO nicht sanktioniert werden. Das führt dazu, dass es um die Erhaltung vieler Weltnaturerbe-Stätten schlecht bestellt ist. Wie schlecht, zeigt nun eine Studie von Wissenschaftlern um James Watson von der Wildlife Conservation Society.
Menschlicher Fußabdruck wächst
Die Forscher haben untersucht, wie stark sich im Laufe der vergangenen Jahre der Einfluss des Menschen in den geschützten Biotopen bemerkbar gemacht hat. Ihr erschreckendes Ergebnis: In 63 Prozent der Weltnaturerbe-Stätten ist der menschliche Fußabdruck in den letzten zwei Jahrzehnten größer geworden. Die davon betroffenen Gebiete sind über alle Kontinente verteilt – mit Ausnahme von Europa.