Spektakuläre Entdeckung: Taucher haben vor der Küste Tahitis ein zuvor unerkanntes Korallenriff entdeckt – eines der größten noch vollständig intakten Riffe der Welt. Anders als die meisten tropischen Korallenriffe liegt das rund drei Kilometer lange Riff mehr als 30 Meter tief und damit in der Dämmerungszone des Meeres. Auf ihm wachsen bis zu zwei Meter große, blütenartig geformte Rosenkorallen.
Die meisten Korallenriffe liegen in den lichtdurchfluteten Flachwasserzonen der tropischen Meere. Dort finden die Korallen genügend Nährstoffe und ihre symbiontischen Algen bekommen ausreichend Licht für die Photosynthese. Doch es geht auch anders, wie die Kaltwasserkorallen der Tiefsee und die Entdeckung von Korallengärten an vermeintlich „unmöglichen“ Orten belegen – darunter in der Amazonasmündung, in karbonatarmen Gewässern vor Hawaii und sogar am eisigen Meeresgrund vor Grönland.

Zufallsfund beim Freizeittauchen
Jetzt wurde ein weiteres ungewöhnliches Korallenriff entdeckt – an einem vermeintlich längst erforschten Ort: Das Riff liegt vor der Südseeinsel Tahiti. “ Nur durch Zufall stieß Laetitia Hédouin vom französischen Forschungszentrum CNRS dort beim Freizeittauchen auf die ausgedehnte Ansammlung von Korallen. „Wir kennen heute die Oberfläche des Mondes besser als den tiefen Ozean“, sagt Audrey Azoulay von der UNESCO. „Erst 20 Prozent des gesamten Meeresbodens sind bisher kartiert.“
Eine wissenschaftliche Tauchexpedition unter Schirmherrschaft der UNESCO hat diesen Fund seither näher untersucht. Die Kartierungen ergaben, dass sich das neuentdeckte Riff über drei Kilometer Länge erstreckt und bis zu 65 Meter breit ist. Damit ist es eines der größten zusammenhängenden Korallenriffe der Erde.