Verblüffende Entdeckung: Entgegen gängiger Annahme bekommt der menschliche Fuß seine Stabilität primär von seinem Quergewölbe – der seitlichen Krümmung des Mittelfußes. Erst sie sorgt dafür, dass unser Fuß trotz der enormen Belastung beim Abrollen nicht seine Form verliert, wie Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten. Diese Erkenntnis hat nicht nur praktische Bedeutung, sie wirft auch ein ganz neues Licht auf die Evolution des menschlichen Fußes und des aufrechten Gangs.

Unser Fuß ist eine geniale Konstruktion der Natur – und einzigartig für die menschliche Spezies und ihren aufrechten Gang. Während die flachen Füße der Menschenaffen bei jedem Schritt in der Mitte abknicken, bleibt unser Fuß dort steif. Den Grund dafür vermuteten Forscher bisher im Längsgewölbe – der bogenförmigen Wölbung zwischen Ferse und Ballen. Durch ein Geflecht von Sehnen gehalten, stützt dieses Gewölbe den Mittelfuß und verleiht ihm eine elastische Festigkeit – so jedenfalls dachte man.
Krümmungen im Test
Doch das ist noch nicht die ganze Geschichte, wie nun Madhusudhan Venkadesan von der Yale University in New Haven und seine Kollegen herausgefunden haben. Denn der menschliche Fuß besitzt noch ein zweites Gewölbe: das Quergewölbe im Mittelfuß. Und diese bislang biomechanisch kaum untersuchte Komponente ist für die Festigkeit unserer Füße sogar noch viel wichtiger als das Längsgewölbe, wie Experimente enthüllen.
Für ihre Studie nutzten die Forscher zunächst ein virtuelles Modell und einen vereinfachten Nachbau des menschlichen Fußes, um die Beziehung zwischen Krümmung und Steifigkeit des Fußgewölbes zu untersuchen. Venkadesan und sein Team veränderten die Gewölbekrümmung dieser Modelle und ermittelten, welchen senkrecht dazu wirkenden Kräften es standhalten konnte.