Zuwachs bei den Beuteltieren: In Australien haben Paläontologen einen frühen Verwandten des modernen Koalas entdeckt. Der Lumakoala blackae lebte vor 25 Millionen Jahren und wog mit 2,5 Kilogramm etwa so viel wie eine Hauskatze. Seinen Lebensraum teilte er sich mit mindestens zwei weiteren Koala-Arten. Die Entdeckung des Lumakoala trägt nun dazu bei, eine 30 Millionen Jahre große Lücke der australischen Beuteltier-Evolution zu schließen, wie die Forschenden berichten.
Australien ist bekannt für seine einzigartige Tierwelt und vor allem für seine ikonischen Beuteltiere. Die meisten von ihnen – unter anderem Kängurus, Koalas und Wombats – gehören der Gruppe der Diprotodontia an. Doch wie genau diese einst entstanden ist, bleibt ein Rätsel. Denn aus der Zeit vor 55 bis 25 Millionen Jahren fehlen jegliche Fossilien australischer Landwirbeltiere. Diese 30 Millionen Jahre große Fossilienlücke sorgt dafür, dass die erste Hälfte der Diprotodontia-Evolution praktisch unbekannt ist.
Backenzähne schließen Lücke
Paläontologen um Arthur Crichton von der australischen Flinders University haben nun Fossilien entdeckt, mit deren Hilfe sich die Lücke in der Beuteltier-Evolution zumindest teilweise schließen lassen könnte. In Pwerte Marnte Marnte, einer Fossilienfundstelle in Zentralaustralien, sind sie auf 25 Millionen Jahre alte Backenzähne gestoßen. Die Tiere, von denen sie stammen, lebten demnach gegen Ende der mysteriösen Fossilienlücke.
Obwohl von den urzeitlichen Beutlern nur Backenzähne erhalten sind, verraten diese bereits einiges über ihre Position im Beuteltier-Stammbaum. Denn bei den Diprotodontia hat jede Familie – etwa die der Kängurus oder Koalas – eine einzigartige Backenzahnform, anhand derer sie eindeutig identifiziert werden kann, wie die Paläontologen erklären. Die Zahnmuster reichen von Halbmonden bis hin zu Höckern.