Halb Krokodil, halb Gürteltier: Paläontologen haben in Texas eine neue Aetosaurier-Art entdeckt – einen schwer gepanzerten Ursaurier. Das urtümliche Reptil lebte vor 215 Millionen Jahren und wurde etwa 3,50 Meter lang. Der Rücken des „Garzapelta muelleri“ getauften Tieres war zu Lebzeiten mit dicken Knochenplatten und gebogenen Stacheln bedeckt. Die Frage nach den nächsten Verwandten von Garzapelta stellte die Paläontologen jedoch zunächst vor ein großes Rätsel.
Zeitglich mit den ersten Dinosauriern lebten vor 230 bis 200 Millionen Jahren noch andere eindrucksvolle Reptilien: die Aetosaurier. Äußerlich betrachtet eine Mischung aus Krokodil und Gürteltier, konnten die stark gepanzerten, vierbeinigen Reptilien bis zu sechs Meter lang werden. Die Allesfresser waren wahrscheinlich weltweit verbreitet und lebten auch auf dem Gebiet des heutigen Deutschland. Nur in Australien und in der Antarktis wurden noch keine Aetosaurier-Fossilien gefunden.

Ein texanischer Panzer
Nun haben Paläontologen um William Reyes von der University of Texas eine gänzlich neue Aetosaurier-Art entdeckt: den Garzapelta muelleri. Der Namensbestandteil Garza verweist dabei auf das Garza Country im Nordwesten von Texas, wo das Urzeit-Reptil bereits vor 30 Jahren entdeckt wurde. Danach ging das Fossil zunächst in einer Museumssammlung unter und erregte erst kürzlich die Aufmerksamkeit von Reyes.
„Pelta“ ist lateinisch für Schild und verweist auf den stark gepanzerten Körper des 215 Millionen Jahre alten Aetosauriers. Seine Panzerung – bestehend aus dicken Knochenplatten und gebogenen Stacheln – macht den Großteil der fossilen Überreste aus und ist zu etwa 70 Prozent erhalten. „Normalerweise findet man nur sehr wenig Material“, betont Reyes. Ansonsten sind noch ein paar Rippen und Teile der Fußknochen von Garzapelta überliefert. Insgesamt konnte das wuchtige Reptil wahrscheinlich bis zu 3,50 Meter lang werden.