Brüten in Gesellschaft: Paläontologen haben in Rumänien die bisher älteste artübergreifende Brutgemeinschaft entdeckt. Sie bargen an einer 70 Millionen Jahre alten Fundstelle nicht nur Eierschalen von Urvögeln, sondern auch von kleinen Reptilien. Demnach müssen sich mindestens vier Wirbeltiergruppen diesen Nistplatz geteilt haben. Wahrscheinlich profitierten die Reptilien dabei vom Schutz durch die größeren Federtiere.
Das Zeitalter der Dinosaurier ist auch für seine vielen unterschiedlichen Arten von Flugsauriern bekannt. Doch sie waren damals nicht die einzigen Herrscher der Lüfte: In der Kreidezeit hatte auch die urtümliche Vogelgruppe der Enantiornithes bereits zahlreiche Spezies hervorgebracht.
Diese Federtiere bauten Nester und brüteten wahrscheinlich in Kolonien. Fossilfunde legen zudem nahe, dass ihre Jungtiere Nestflüchter gewesen sein könnten. Doch das ist auch schon alles, was Paläontologen bisher über das Brut- und Brutpflegeverhalten der Enantiornithes wissen.

Fossile Eierschalen im Blick
Nun liefert ein Fund aus Rumänien neue spannende Einblicke: Vor neun Jahren wurden im Gebiet Transsylvaniens die Überreste einer Vogelkolonie entdeckt – mit in tausende Stücke zerbrochenen Eierschalen, einigen ganzen Eiern sowie einzelnen Knochen. Könnte es sich um einen Brutplatz der Enantiornithes handeln?