Ein einzigartiger Fund: Bei Bauarbeiten an einer Fernstraße haben Arbeiter einen ganzen Friedhof urzeitlicher Wale und anderer Meeressäuger entdeckt. Die mehr als 40 Fossilien zeugen von einer Massenstrandung vor sieben Millionen Jahren. Der bisher größte Fund dieser Art liefert wertvolle Hinweise auf die Ursache dieses und m möglicherweise auch heutiger Massensterben von Walen, wie die Paläontologen berichten.
Immer wieder stranden Wale scheinbar orientierungslos an Küsten und oder werden tot angeschwemmt. Warum, ist bis heute unklar. Die Theorien reichen von Vergiftungen mit Algentoxinen, Schwermetallen oder Pestiziden, dem Lärm von Schiffsverkehr, Ölbohrungen und akustischen Waffen bis zu Schwankungen im Magnetfeld der Erde oder ungewöhnlichen Strömungen. Keine von ihnen hat sich aber bisher als schlüssige Erklärung für alle Massenstrandungen erwiesen. Die Entdeckung eines einzigartigen Walfriedhofs in der Atacama-Region Chiles liefert nun neue Hinweise.
Zufallsfund beim Straßenbau
Die Entdeckung war reiner Zufall: Als Arbeiter für die Erweiterung der Panamerikanischen Fernstraße ein 20 Meter breites und 250 Meter langes Geländestück aufgruben, stießen sie auf fossile Knochen ungewöhnlicher Größe. Im feinen, sandigen Sediment förderten die hinzugerufenen Paläontologen seither mehr als 40 Skelette von urzeitlichen Meeressäugern zutage, die meisten davon vollständig.
„Die Ausgrabung in Cerro Ballena lieferte eine einzigartige Dichte von Meeressäuger-Skeletten, weltweit ist das absolut einmalig“, erklären Nicholas Pyenson von der Smithsonian Institution in Washington DC und seine Kollegen. Allein die Menge der dort gefundenen Furchenwale sei größer als irgendwo sonst. Zu den Furchenwalen gehören unter anderem Buckelwale, Finnwale, Blauwale und Zwergwale.