Hoffnung für Menschen mit Chronischem Erschöpfungssyndrom: Mediziner haben weitere biologische Indikatoren für die rätselhafte Krankheit gefunden. In der Darmflora von CFS-Patienten entdeckten sie auffällige Veränderungen, gemeinsam mit anormal erhöhten Entzündungswerten im Blut. Das könnte künftig die Diagnose erleichtern und vielleicht sogar wertvolle Hinweise für die Ursachenforschung liefern.
Das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) ist mehr als nur Schlappheit: Patienten mit dieser Erkrankung leiden an immer wiederkehrender enormer Erschöpfung, Muskelschmerzen und Schlafstörungen. Oft sind ihre Symptome unspezifisch und ohne erkennbare Ursache – nach wie vor hält sich deshalb das Vorurteil, das Leiden sei rein psychologisch bedingt oder gar pure Einbildung.
Doch in letzter Zeit finden Forscher immer mehr Hinweise auf klare biologische Gründe für die Erkrankung. So entdeckten sie charakteristische Anomalien im Gehirn von CFS-Patienten und fanden jüngst auch eindeutige Veränderungen im Immunsystem der Betroffenen. Nun haben Wissenschaftler um Ludovic Giloteaux von der Cornell University weitere körperliche Marker ausgemacht: in der Darmflora der Patienten.
Verarmte Darmflora
Für ihre Studie analysierten und verglichen die Forscher Stuhl- und Blutproben von 48 CFS-Patienten sowie 39 gesunden Kontrollpersonen. Dafür sequenzierten sie bestimmte Regionen mikrobieller DNA, um die im Darm vorkommenden Bakterien zu identifizieren, und maßen zudem die Konzentration von fünf verschiedenen Entzündungsmarkern im Blut der Probanden.