Aus Ägypten stammende Bockshornkleesamen sind höchstwahrscheinlich für die gefährlichen EHEC-Epidemien in Deutschland und Frankreich verantwortlich. Dies haben epidemiologische Untersuchungen und die Verfolgung von Samenlieferungen durch eine eigens dafür gegründete EHEC-Task Force unter Leitung der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA gezeigt. An den Folgen einer Infektion mit dem aggressiven EHEC-Erreger vom Stamm O104:H4 sind in den beiden Ländern bisher bereits 49 Menschen gestorben.
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Die Experten empfehlen deshalb ebenso wie die deutschen Behörden, keine Sprossen für den Eigenbedarf zu ziehen und keine Sprossen oder Keimlinge zu verzehren, die nicht gründlich durchgegart wurden. Grund: Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand ist es möglich, dass noch mit EHEC kontaminierte Samen im Umlauf sind. Die Europäische Union hat gestern zudem den Import bestimmter Samenarten aus Ägypten vorübergehend untersagt.
Ursache der Verunreinigung unklar
EU-Kommissar John Dalli, zuständig für Gesundheit und Verbraucherschutz, erklärte sazu: „Auf der Grundlage des heute veröffentlichten Berichts nehmen wir einige ägyptische Samen vom Markt und setzen die Einfuhr aller Samen und Bohnen aus diesem Land vorübergehend aus. Die Kommission wird die Lage auch weiterhin sehr genau überwachen und gegebenenfalls zusätzliche Maßnahme ergreifen.“