Ein besonderes Baby: Vor der Küste Kaliforniens ist erstmals ein neugeborener Weißer Hai gesichtet worden. Das XXL-Baby hat eine geschätzte Länge von 1,50 Metern und war bedeckt von einer weißlichen Schicht, die es nach und nach abstreifte. Biologen vermuten, dass es sich dabei um eine zähflüssige Substanz aus der Hai-Gebärmutter gehandelt haben könnte. Die Sichtung könnte nun einige Geheimnisse zum Geburtsverhalten der Meeresräuber lüften.
Mit einer durchschnittlichen Länge von drei bis sechs Metern, einem Gewicht von zwei Tonnen und der stärksten Beißkraft im gesamten Tierreich ist der Weiße Hai der größte Raubfisch der Erde. Obwohl Popkultur und Forschung gleichermaßen an ihm interessiert sind, gibt der räuberische Knorpelfisch dennoch einige Rätsel auf. Zum Beispiel war bislang unbekannt, wo die Weibchen ihre Jungen zur Welt bringen. Und auch ein neugeborener Weißer Hai ist noch nie gesichtet worden – lediglich tote Embryos im Körper gestorbener trächtiger Weibchen.
Zu weiß für einen Weißen Hai
Doch das könnte sich nun geändert haben. Denn nur 400 Meter vor der kalifornischen Stadt Carpinteria sind Tierfilmer Carlos Gauna und Biologe Phillip Sternes von der University of California in Riverside einem äußerst ungewöhnlichen Weißen Hai begegnet. Zum einen war das Exemplar mit einer geschätzten Länge von 1,50 Metern überraschend klein und zum anderen fehlte ihm die typische grau gefärbte Oberseite. Es war stattdessen komplett weiß.
Dass ein Gendefekt oder eine Hautkrankheit zu dieser Färbung geführt haben, schließt das Team jedoch eher aus, denn: „Wir haben die Bilder vergrößert, in Zeitlupe abgespielt und festgestellt, dass sich die weiße Schicht beim Schwimmen vom Körper löste“, so Sternes. Darunter kam ein normal pigmentierter Weißer Hai zum Vorschein. Sternes nimmt daher an, dass es sich nicht um einen kranken, sondern um einen neugeborenen Weißen Hai handelte, der gerade seine Embryonalschicht abstreifte.