Medizin

Vitamin C fördert Hautheilung

Radikalfänger regt Hautzellen zur Teilung und DNA-Reparatur an

Vitamin C gilt bereits als Radikalfänger und gesundes „Muss“ für den Körper. Jetzt haben Forscher eine weitere Wirkung des essenziellen Stoffs entdeckt: Das Vitamin regt bestimmte Hautzellen zur Teilung an und fördert deren Fähigkeit, Wunden heilen zu lassen und DNA-Reparaturen durchzuführen. Damit eröffnen sich ganz neue Anwendungen – auch für die Kosmetikindustrie.

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Vitamin C wurde bereits vor gut 70 Jahren entdeckt, damals als Heilmittel gegen den Skorbut. Doch bis heute wird heftig darüber debattiert, welche positiven und negativen Wirkungen das Vitamin noch hat. Oft beworben als Radikalfänger, Jungbrunnen oder sogar Allheilmittel, ist umstritten, wie sinnvoll es ist, dieses „Wundermittel“ in hohen Dosen einzunehmen. Eine Forschergruppe der Universität von Leicester und des Instituts für Molekular- und Zellbiologie in Portugal hat bereits von einiger Zeit festgestellt, dass Vitamin C die zelleigenen DNA-Reparaturmechanismen ankurbeln kann.

Wirkung auf Hautzellen getestet

Jetzt lieferten die Forscher neue Belege dafür und zeigten zudem, wie dieser Effekt zustande kommt. „Die Exposition gegenüber ultravioletter Strahlung steigt im Sommer und verursacht mehr Hautschäden. UV-Strahlung bewirkt die Bildung freier Radikale und dadurch DNA-Schäden und ist damit verantwortlich für Hautkrebs”, erklärt Tiago Duarte, Mitarbeiter der Studie. „Unsere Studie hat nun untersucht, welchen Effekt es hat, wenn menschliche Hautfibroblasten einem Vitamin C-Abkömmling, dem Ascorbinsäure-2-Phosphat (AA2P), für längere Zeit ausgesetzt sind.“

Die Wissenschaftler untersuchten in Zellkulturen, welche Gene durch die Präsenz von Vitamin C in diesen für die Hautregeneration zuständigen Zellen aktiviert wurden. Dabei nutzten sie den so genannten Affymetrix Mikroarray um die Genexpression zu messen und den “Comet”-Assay um DNA-Schäden und Reparatur zu ermitteln.

Fibroblasten-Aktivität und DNA-Reparatur angekurbelt

Die Ergebnisse waren positiv: Das Vitamin-Derivat förderte die Aktivität der Fibroblasten und damit die Regeneration der Haut. Damit wirkt das Vitamin offenbar nicht nur als Radikalfänger, sondern unterstützt auch aktiv die Reparatur von bereits aufgetretenen Schäden am Erbgut der Hautzellen.

„Die Ergebnisse zeigen, dass Vitamin C die Wundheilung verbessern könnte, indem es ruhende Fibroblasten zur Teilung anregt und ihr Einwandern in beschädigte Areale fördert“, so Duarte. „Außerdem könnte Vitamin C auch schützen, indem es die Kapazität der Fibroblasten zur Reparatur potenziell mutationserzeugender DNA-Schäden erhöht.“

Die Studie hat in jedem Falle einen neuen Wirkmechanismus des bekannten Vitamins aufgedeckt, der besonders für die Kosmetikindustrie von großem Interesse sein dürfte. Aber auch in der Medizin könnten sich daraus neue Anwendungen ergeben.

(University of Leicester, 09.09.2009 – NPO)

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