Blick ins Auge: Unsere Pupillen weiten sich beim Hören emotional behafteter Geräusche. Forscher haben nun herausgefunden, dass dafür das sympathische Nervensystem verantwortlich ist. Dieses wird auch bei Gefahr aktiv und erhöht die Leistungsbereitschaft des Körpers. Auch im Gehirn lösten die Stressgeräusche ein typisches Signalmuster aus. Die Hirnaktivität – besonders von Kindern – könnte so bald über das Auge gemessen werden, so die Forscher.
Unsere Pupillen steuern den Einfall von Licht und damit auch, was wir von unserer Umgebung wahrnehmen. Die Weite der Pupille wird aber nicht nur durch Licht, sondern auch durch unsere Emotionen gesteuert. So führt das bevorzugte Geschlecht genauso zur Öffnung der Iris, wie das Hören besonders emotionaler Musik.
Die für die Pupillenweite verantwortlichen Irismuskeln werden von zwei voneinander getrennten Nervensystemen gesteuert: dem sympathischen und dem parasympathischen Nervensystem. Überraschende Geräusche aktivieren den Sympathikus, der den Körper auf Flucht oder Kampf vorbereitet. Gleichzeitig hemmen sie den Parasympathikus, dessen Aktivität in Ruhephasen überwiegt. Wie diese beiden Nervensysteme die Weite der Pupille im Detail kontrollieren, war bisher aber noch unklar.
Babygeschrei im Hellen und im Dunkeln
Um dem Zusammenspiel von Nerven und Pupillen auf die Spur zu kommen, haben Andreas Widmann von der Universität Leipzig und seine Kollegen ihren Probanden entweder emotional behaftetes Babygebrüll oder das neutrale Geräusch vorbeifahrender Autos vorgespielt. Dabei maßen die Forscher die Pupillenweite per Video sowie die Hirnströme mittels Elektroenzephalographie.