Zu kurz für fast alles: Bisher ist rätselhaft, warum der Tyrannosaurus so kurze, kaum funktionsfähige Arme entwickelt hat. Jetzt liefert ein US-Paläontologe eine verblüffende Erklärung. Demnach diente die Verkürzung der Vorderbeine ihrem Schutz: Weil der T. rex im Rudel jagte und sich oft mehrere um eine Beute stritten, könnten die kurzen Ärmchen diese vor Verletzungen durch Bisse geschützt haben.
Der Tyrannosaurus rex war der Top-Prädator der späten Kreidezeit. Dank seiner Größe, Kraft und Wendigkeit konnte er selbst große Beute töten und mit seinem kräftigen Gebiss sogar dicke Knochen knacken. In seinem Verbreitungsgebiet war der T. rex so erfolgreich, dass er und sein Nachwuchs fast alle anderen größeren Raubdinosaurier verdrängten.

Doch eine Frage zum Tyrannosaurus ist bis heute ungeklärt: Warum hat der furchteinflößende Raubdinosaurier so winzige Stummelärmchen? Sie sind so kurz, dass der Entdecker der ersten T.rex-Fossilien, Barnum Brown, sie zunächst für Skelettteile einer anderen fossilen Dinosaurierart hielt. Inzwischen ist klar, dass die Tyrannosaurier ähnlich wie einige nicht verwandte Raubdinosaurier, ihre Vorderbeine im Laufe der Evolution extrem reduziert hatten.
Warum bisherige Hypothesen zu kurz greifen – buchstäblich
Aber warum? Biologischen Theorien zufolge müssen die verkürzten Ärmchen dem T. rex irgendwelche Vorteile verschafft haben. Tatsächlich gibt es dazu reichlich Hypothesen: Einige Paläontologen vermuteten, dass die klauenbewehrten Arme dem Festhalten der Beute dienten. Allerdings: „Messungen zeigen, dass die Schnauze längst tief in der Beute vergraben wäre, bevor die Vorderbeine diese überhaupt erreichen konnten“, erklärt Kevin Padian von der University of California in Berkeley.