Ob ein Tier hoppelt oder seine Beine abwechsend bewegt, hängt von der Verschaltung einer Gruppe von Nervenzellen im Rückenmark ab. Jetzt haben Neurobiologen herausgefunden, dass ein einziges Protein ausreicht, um die gesamte Signalkaskade so zu stören, dass laufende Mäuse zu Hopplern werden. Wie das geschieht berichten sie jetzt in „Nature“.
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Kaninchen bewegen beim Laufen ihre Beine parallel: Beide Vorderbeine zusammen und beide Hinterbeine. Und weil sie deshalb hoppeln, findet jedermann sie putzig. Mäuse dagegen laufen, indem sie sowohl ihre Vorderbeine als auch ihre Hinterbeine abwechselnd bewegen. Für die Laufbewegung der Extremitäten von Säugetieren sind Mustergeneratoren im Rückenmark verantwortlich – Gruppen von Nervenzellen, die die Beinmuskulatur steuern. Ob die Beine eines Tieres sich beim Laufen parallel oder abwechselnd bewegen, wird durch die Verschaltung der Nervenzellen in diesen Mustergeneratoren bestimmt.
Die Wissenschaftler Andrea Betz und Heike Wegmeyer vom Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin haben nun gemeinsam mit Rüdiger Klein und Joaquim Egea vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried und Kollegen der Universität Uppsala in Schweden die Grundlagen eines Entwicklungsprozesses entschlüsselt, der die genaue Verknüpfung derjenigen Nervenzellen sicherstellt, die das Laufverhalten von Mäusen steuern.