Bewegende Melodien: Wenn wir unsere Lieblingsmusik hören, bekommen wir oft eine Gänsehaut oder spüren ein angenehmes Erschauern. Was dabei in unserem Gehirn passiert, haben Forscher nun anhand der Gehirnströme vom musikhörenden Probanden sichtbar gemacht. Die Ergebnisse bestätigen, dass bei besonders intensivem Musikerleben unser Belohnungssystem anspringt und auch das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird.
Musik hat einen starken Einfluss auf unsere Emotionen. Sie aktiviert unser Belohnungssystem, sorgt für die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin und kann sogar beeinflussen, wie wir andere Sinnesreize wie beispielsweise Berührungen wahrnehmen. Bei besonders emotionaler Musik läuft uns mitunter ein wohliger Schauer über den Rücken oder wie bekommen eine Gänsehaut. In unserem Gehirn findet dabei ein Feuerwerk an Signalen statt.
Gänsehaut-Gefühl mit Ansage
Forscher um Thibault Chabin von der Universität Bourgogne Franche-Comté haben nun mit einer speziellen EEG-Technik die Vorgänge im Gehirn sichtbar gemacht. Für das sogenannte high-density EEG (HD-EEG) platzierten sie Elektroden an verschiedenen Stellen auf der Kopfhaut ihrer Probanden. Die hohe Zahl der Elektroden lässt genaue Schlüsse darauf zu, welche Gehirnregionen aktiviert werden. Frühere Studien brauchten dazu aufwändige bildgebende Verfahren wie funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) und Positronen-Emissionstomographie (PET).
Im Experiment von Chabin und Kollegen konnten es sich die Probanden dagegen in einem Sessel bequem machen, während sie über Kopfhörer Ausschnitte ihrer Lieblingsmusik hörten. Per Knopfdruck gaben die Probanden während des Hörens an, wie sehr die Musik sie gerade emotional mitnahm und wann sie eine Gänsehaut bekamen. Die Forscher maßen währenddessen ihre Hirnaktivität.