Aha-Momente hat jeder schon erlebt: Plötzlich scheint dabei die Lösung eines Problems wie aus dem Nichts aufzutauchen. Aber wie verlässlich sind diese Geistesblitze? Das haben Forscher nun überprüft. Ihr Ergebnis: Lösungen, die auf solchen Aha-Momenten beruhen, sind sogar oft richtiger als diejenigen, die auf systematisches, analytisches Denken zurückgehen. Wir sollten sie daher nicht missachten, so ihr Rat.
Heureka! Von vielen großen Forschern und Genies wird berichtet, dass sie ihre besten Ideen durch plötzliche Eingebungen bekamen. Ob Albert Einstein, der in einem Gedankenexperiment über einen Fahrstuhl nachdachte und dabei die Basis für seine Allgemeine Relativitätstheorie fand, der Chemiker Kekulé, dem im Halbschlaf die Struktur des Benzolrings einfiel oder Niels Bohr, dem ein Geistesblitz die Grundlage für sein Atommodell lieferte.
Wie richtig sind Geistesblitze?
„Die Geschichte der großen Entdeckungen ist voll solcher Geistesblitze, was den Glauben nährt, dass solche Aha-Momente meist die richtige Lösung liefern“, sagt Carola Salvi von der Northwestern University. „Aber ob das auch stimmt, wurde bisher nie getestet und kann durchaus ein Irrglauben sei, weil schlicht nur die positiven Fälle erzählt werden.“
Um zu testen, wie verlässlich plötzliche Eingebungen wirklich sind, haben Salvi und ihre Kollegen Probanden 50 bis 180 verschiedene Denkaufgaben lösen lassen. Darunter waren klassische Wortfindungsaufgaben ebenso wie visuelle Puzzles. Alle Aufgaben mussten unter Zeitdruck absolviert werden und die Teilnehmer sollten anschließend angeben, ob sie durch analytisches Denke auf die Lösung gekommen waren oder durch einen Aha-Moment.